Seit jeher reizt uns Fliegenfischer die Kunst, aus natürlichen und synthetischen Materialien, künstliche Fliegen für den Fischfang herzustellen. Dabei ist Fliegenbinden viel mehr als der gekonnte Umgang mit Faden, Bindematerial und Werkzeug und geht weit über handwerkliches Geschick hinaus.
Vor allem ist Fliegenbinden auch ein kognitiver Prozess, der uns am Bindetisch in Gedanken mit unseren Gewässern und seinen Lebewesen interagieren lässt, unsere Fantasie anregt und ein Höchstmaß an Kreativität generiert und zwar für jeden auf seine ganz eigene, individuelle Art und Weise. Diese intensive Auseinandersetzung mit der Materie lässt uns viele Zusammenhänge sowohl am Wasser als auch beim Binden besser verstehen und hilft, die jeweiligen Muster auf die speziellen Gegebenheiten unserer Lieblingsgewässer abzustimmen.
Aber was am wichtigsten ist, Fliegenbinden macht Spaß, besonders dann, wenn man mit einer Selbstgebundenen den ersten Fisch überlistet hat. Fliegenbinden wird in der Literatur vielfach als ein nur wenigen Könnern vorbehaltenes und äußerst schwer zu erlernendes Kunsthandwerk dargestellt, was so nicht stimmt.
Fliegenbinden erfordert weder überdurchschnittliche Fingerfertigkeiten noch jahrelange Übung und ist für jeden zugänglich. Alles was man braucht ist eine Hand voll Materialien und den Willen anzufangen.
Die Meister unter sich ---------------------- Marc Petitjean, Schweiz --------------------------- Roman Moser, Österreich